Spielmanns und Fanfarenzug

Das musikalische Herz des Vereins

Als Heinrich Bubach mit 9 Fanfarenbläsern 1959 diese Gruppe gründete, konnte keiner ahnen, dass der Fanfarenzug, der nun über 50 Jahre besteht, einen solchen Erfolg haben würde. Aus anfangs 9 Mitspielern wurden im Laufe der Zeit zeitweise über 70 aktive Spielleute, die unseren Zug weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt machten.


Die ersten Proben bzw. Übungsstunden fanden im September 1959 auf dem „Biebelsemer Käppche“, „an de Noh“ oder „in de Wingert“ Richtung Bosenberg statt. Später hatte man einen Übungsraum im Gasthaus Pfalz ( „beim Solles“, Ecke Mainzer/Heinrich-Kreuz-Straße). Ansonsten übte jeder für sich zu Hause.


Neue Musiker für Fanfarenzüge zu gewinnen, gelingt nur dort, wo auch überwiegend Fanfarenzüge ansässig sind. Hier in unserer Gegend wurden ehemals gute Fanfarenzüge zu Musikzügen ummodelliert oder lösten sich auf.
Dies erkannte auch Heinrich Bubach und so brachte er die ersten Ventilinstrumente (Trompeten in B und Es) ein. Damit war der erste Schritt getan, auf den Jahre später weitere folgen sollten.
Auch bei der Auswahl der Musikstücke ging Heinrich Bubach neue Wege. Anstatt nur komplette Märsche spielen zu lassen, verbanden er und seine Mitspieler verschiedene Lieder zu einem Potpourri. Deutsches, amerikanisches oder südamerikanisches Potpourri, um nur einige zu nennen, sind für alle Planiger ein Begriff und werden heute noch gerne gehört und gespielt.


In dieser Zeit, also in den 60er und 70er Jahren gab es große Musikfeste in Planig und der Fanfarenzug unternahm weite Reisen nach Holland, Österreich, Frankreich und er war dreimal in Kiel un nahm an der Eröffnung der Kieler Woche teil, die das größte Segelsportereignis der Welt und zugleich das größte Sommerfest im Norden Europas ist.


Ein großer Schritt für den Fanfarenzug war das Jahr 1967. In diesem Jahr wurde der Spielmannszug gegründet und Kurt Mühlhoff übernahm die Ausbildung der Flöten. Eine Standarte wurde angeschafft (gestiftet von Jakob Wilhelm und Erich Schwella), außerdem wurde Erich Schwella zum Tambourmajor ernannt, der dies bis zum Jahre 1978 durchführte. Danach übernahm Siggi Buth für kurze Zeit diese Aufgabe, die er von Heinrich Bubach übertragen bekommen hatte.


Die Zeit blieb nicht stehen und so übernahm 1986 Frank Gaul den Fanfarenzug. Leider hörten auch viele alte Weggefährten von Heinrich Bubach zu diesem Zeitpunkt auf, so dass der Fanfarenzug aus nur noch einer geringen Anzahl von Mitspielern bestand. Frank Gauls Ideen und Vorstellungen, den Fanfarenzug zu einem Musikzug (Blaskapelle) umzugestalten, stießen innerhalb der Gruppe auf Ablehnung. Aber mit seinen Vorstellungen, mit neuen Musikinstrumenten und modernerer Musik den Fanfarenzug attraktiver zu gestalten, lag er richtig. So wurden unter seiner Leitung die erste Zugposaune und das erste Tenorhorn angeschafft.
Aber seine berufliche Laufbahn ließ ihm nicht mehr genügend Zeit, den Spielmanns- und Fanfarenzug weiterzuführen. Somit übernahm Hans-Peter Meisenheimer den Fanfarenzug 1990 nur "kommissarisch", bis ein neuer Übungsleiter gefunden werden sollte.


Seine erste Amtshandlung war, einen qualitativ guten Trompetenlehrer zu finden, der uns 17 Jahre unterstützte. Seine ersten Schüler sind heute die musikalischen Stützen unserer Gruppe.


In dieser Zeit fanden sehr viele Fahrten mit Übernachtungen in die verschiedensten Gegenden Deutschlands statt. Viele Schützenfeste im Kölner Raum wurden in den Neunziger besucht und eine neue Art von Freundschaftstreffen wurde Ende der Neunziger geboren, die Guggemusiktreffen. Dort waren wir auf viele Treffen mit wirklich guter Stimmung, hauptsächlich sei dort Heddesheim erwähnt. Eine Fahrt, die vielen noch heute in Erinnerung ist, war die Fahrt in den Harz 2003 und die Fahrten nach Sassenberg/Westfalen 2005 und 2007 zur Pfingstmusikschau, zu denen wir ein sehr freundschaftliches Verhältnis haben. Bei unserem 50-jährigen Jubiläum 2009 nahm der Fanfarenzug teil und übernachtete von Samstag bis Sonntag in Planig. Alle waren sich einig: Dieser Fanfarenzug war ein musikalischer Höhepunkt und eine Augenweide bei unserem Fest.


Durch die Anschaffungen neuer Instrumente und die gute Ausbildung der Musiker unter der Leitung von Hans-Peter Meisenheimer sind wir heute in der Lage, unserer Musik einen schönen Klangkörper zu geben. Dass dies auch noch mit jeder Menge Spaß und viel Freude verbunden ist, ist eine Tatsache, die man hören und sehen kann. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Spielmanns- und Fanfarenzug bei Festen oder Umzügen gerne eingeladen wird. Durch unser Auftreten und Spielen sind wir überall gern gesehene Gäste und immer willkommen. Dies zeigen auch die vielen Einladungen, die wir im Laufe eines Jahres bekommen. Und so haben wir auch viele neue Musikfreunde gefunden und bestehende Freundschaften vertieft.


Kurz vor dem 50-jährigen Jubiläum des Zuges legte Hans-Peter Meisenheimer, der den Zug 19 Jahre leitete und Maßstäbe setzte, sein Amt nieder. Ohne sein Engagement, seine Ideen und sein Organisationstalent wäre der Spielmanns- und Fanfarenzug nicht dort, wo er heute ist. Ihm haben wir sehr viel zu verdanken.


Bis zum Jubiläum wurde der Fanfarenzug übergangsweise von Georg Roth, Mathias Gaul und Andreas Pichl geleitet. Nach dem Fest schied Georg Roth (er war 40 Jahre Mitglied des Fanfarenzuges) aus und Mathias Gaul als musikalischer Leiter sowie Andreas Pichl als Organisatorischer Leiter übernahmen den Zug. Im Jahre 2013 schied Mathias Gaul als musikalischer Leiter aus. Er baute in dieser kurzen Zeit unserem Spielmanns- und Fanfarenzug musikalisch weiter aus und brachte viele neue musikalische Ideen und Lieder in unser Repertoire.

 

Von 2013 bis Februar 2016 stand der Zug unter der musikalischen Leitung von Marc Sassenroth.

 

Seit März 2016 haben wir mit Keith Fulcher einen neuen musikalischen Leiter.

Die Abteilungsleitung verantwortet Andreas Pichl.